Servus,
mein Name ist Jean und ich habe bei VEDDER ein duales Studium mit Fachrichtung Innenausbau abgeschlossen. Nachdem ich das Abitur bestanden hatte, wollte ich gerne einen handwerklichen Beruf erlernen, da mich der Werkstoff Holz bereits damals faszinierte. Das duale Studium bei VEDDER bot mir die perfekte Gelegenheit sowohl eine interessante handwerkliche Tätigkeit zu erlernen, als auch meine akademische Laufbahn voranzutreiben.
Der Ablauf meines dualen Studiums gestaltete sich wie folgt:
BGJ
Als erstes absolvierte ich ein Berufsgrundschuljahr (BGJ) an der Berufsschule in Landau. Dort lernte ich die Grundlagen der Holzverarbeitung in Theorie und Praxis. Auch der Umgang mit den Maschinen wurde mir dort sehr umfassend vermittelt, da das schulische Umfeld die Möglichkeit bietet alle Aspekte bezüglich sicherem Umgang mit den Werkzeugen zu erlernen. Ich hatte in der Berufsschule die Möglichkeit erste Werkstücke zu planen und zu bauen. Teil des BGJ ist auch ein vierwöchiges Praktikum bei VEDDER
2. Lehrjahr
Nach Abschluss des BGJ begann das 2. Lehrjahr, das ich bei VEDDER in der Fertigung verbrachte. Während meiner Zeit in der Werkstatt wurde mir ein Pate zur Seite gestellt, der mich bei Fragen aller Art unterstützte.
Der VEDDER-Ausbildungsplan sieht vor, dass jeder Azubi die einzelnen Abteilungen der Fertigung durchläuft, wie z.B. Türenbau, Deckenbau, Furnierplatz oder CNC. Nachdem ich in jeder Abteilung einige Wochen mitgearbeitet und die Kollegen kennengelernt hatte, durfte ich den Rest des 2. Lehrjahres im Bankraum verbringen und zum Ende hin auch bereits eigenverantwortlich zwei komplette Möbel fertigen. Dabei standen mir dennoch weiterhin sämtliche Kollegen und vor allem mein Pate mit Rat und Tat zur Seite.
Studium
1.-4. Semester
Im Anschluss an das 2. Lehrjahr startete das Studium in Rosenheim. Dort war ich einer von 64 Erstis im Studiengang Innenausbau, davon auch einige dual Studierende. Im Laufe meines Studiums lernte ich viele neue Leute kennen und durfte einige tolle Dinge erleben. Während der gesamten Studienzeit erhielt ich von VEDDER ein monatliches Azubigehalt.
Während der ersten vier Semester hatte ich vor allem Grundlagen-Vorlesungen wie z.B. Mathe, Physik und Statik, aber auch gestalterische Fächer wie Planen und Darstellen sowie fachbezogene Fächer z. B. Werkstoffkunde Holz. Dazu kamen noch Projektseminare wo wir unter anderem einen modularen Arbeitsplatz planten oder ein Hotelzimmer zeichneten. Auch das Studentenleben kam nicht zu kurz und so war während der Freizeit zwischen WG-Leben, Bieranstich, TH-Party und Wanderungen in den Bergen immer etwas geboten.
Praxissemester
Das 5. Semester Innenausbau ist ein Praxissemester, in dieser Zeit arbeitete ich bei VEDDER im Projektteam mit und konnte so einen tieferen Einblick in die komplexen Projektmanagementprozesse erhalten, die hinter einem Yachtbauprojekt stehen. Dazu gehören unter anderem die Begleitung der Prozesse in der Fertigung, die Bestellung und anschließende Qualitätskontrolle von Sonderbauteilen sowie die Kommunikation mit externen Zuliefererfirmen im In- und Ausland. Auch Meetings mit Designern und der Eignervertretung durfte ich miterleben. Rückblickend kann ich sagen, dass jeder Tag eine oder mehrere neue, interessante und vor allem einzigartige Aufgaben bereithielt. Es wird also auch während der Praxisphase nicht langweilig.
Des Weiteren absolvierte ich während des 5. Semesters die Gesellenprüfung und konnte so meine Ausbildung zum Schreinergesellen vollenden. Im Zuge dessen baute ich bei VEDDER mein Gesellenstück. Auch bei dieser Aufgabe wurde ich von meinen Kollegen der verschiedenen Abteilungen unterstützt und konnte auf ein großes Netzwerk, das ich während des 2. Lehrjahres aufgebaut hatte zurückgreifen.
6. Semester
Im 6. Studiensemester ging es weiter wie in den ersten vier Semestern mit Vorlesungen, Projektseminaren und studententypischer Freizeitgestaltung.
Außerdem habe ich zu diesem Zeitpunkt in engem Kontakt mit VEDDER bereits begonnen nach einem Thema für meine Bachelorarbeit zu suchen. Dazu gibt es bei VEDDER einen eigenen Ansprechpartner und eine Liste mit Themenvorschlägen für Abschlussarbeiten. Dennoch ist es möglich eigene Vorschläge zu machen und seine individuellen Wünsche mit einzubringen.
Hutsemester
Das 7. Semester ist in Rosenheim das sogenannte „Hutsemester“. Dieser Begriff leitet sich ab aus einer Tradition nach der die Studierenden der Abschlusssemester der Holzstudiengänge während dieses Semesters zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Hut tragen. Das Hutmodell und seine Farbe sowie die dazugehörigen „Hutregeln“ wurden von unserem Semester eigenständig organisiert. Neben den letzten Vorlesungen und der Bachelorarbeit fanden im Hutsemester einige Veranstaltungen statt, die vom Abschlusssemester organisiert wurden. Dazu zählen unter anderem der Holzer Bieranstich, die Holzerolympiade und der traditionelle Holzerrundgang durch die Vorlesungen der einzelnen Professoren u. v. m..
Bachelorarbeit
Meine Bachelorarbeit wurde sowohl von der Hochschule als auch von VEDDER intensiv betreut. An der TH hatte ich die Möglichkeit mir zwei Prüfer für meine Arbeit auszusuchen. Die Prüfer standen mir bei sämtlichen fachlichen und formalen Fragen sowie bei den nötigen Versuchen in den Laboren der Hochschule zur Seite.
Bei VEDDER wurde die Betreuung von den Kollegen aus den betroffenen Fachabteilungen durchgeführt. Auch hier konnte ich mich jederzeit auf deren Unterstützung verlassen. Zu Beginn wurde gemeinsam ein Fahrplan für die Arbeit festgelegt und dann in regelmäßigen Meetings die Fortschritte und das weitere Vorgehen besprochen.
Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich während meiner Zeit bei VEDDER viele Dinge lernen und eine solide Ausbildung absolvieren konnte. Neben meinem Bachelor of Engineering konnte ich so auch einen Gesellenbrief im Schreinerhandwerk machen und wertvolle Praxiserfahrung in der Fertigung sammeln. Ich habe viele interessante Leute kennengelernt und in der Firma ein weitreichendes Netzwerk aufgebaut. Ich durfte in den verschiedenen Abteilungen mitarbeiten und wurde dort immer sehr gut aufgenommen.
Auch die Studienzeit in Rosenheim war sehr schön und ich erinnere mich gerne an die gemeinsamen Projekte im Zuge der Vorlesungen, wie auch an die Wanderungen in den Bergen oder die Partys in Rosenheim.
10/10 would do it again!