Interview mit Sonja – wir haben für Euch nachgefragt!
Hallo Sonja, Du hast vergangenes Jahr bereits Deine Ausbildung zur Schreinerin bei VEDDER am Standort in Haidlfing abgeschlossen: Warum hast Du Dich trotz erfolgreich bestandenem Abitur für diesen Weg entschieden?
Schule war ehrlich gesagt nicht wirklich mein Ding – ich brauche einfach den direkten Bezug zur Praxis. Und das hat mir bei dem vielen Auswendiglernen einfach komplett gefehlt. Daher stand für mich fest: nach meinem Abitur will ich eine bodenständige und sinnvolle Grundausbildung absolvieren.
Wir freuen uns immer sehr, wenn sich engagierte Frauen wie Du sich für diesen Ausbildungsberuf interessieren und bei uns bewerben. Wie hast Du die Leidenschaft für`s Handwerk für Dich entdeckt?
Ich habe mich schon immer für kreatives Arbeiten interessiert, bei der es besonders auf Genauigkeit und Präzision ankam, wie z. B. das Nähen. Zuletzt hab ich sogar mein Abschlussballkleid selbst designt und angefertigt.
Während meiner Schulzeit absolvierte ich dann ein freiwilliges Praktikum bei VEDDER in der Fertigung. Und wie es der Zufall will, war meine damalige Patin eine Auszubildende zur Schreinerin. Es hat wirklich Spaß gemacht zu sehen, wie professionell sie bereits an Ihrem Gesellenstück gearbeitet hat!
Die vielfältigen Erfahrungen und Erlebnisse während meines Praktikums hatten letzten Endes auch großen Einfluss auf meine Entscheidung hinsichtlich der Berufswahl. Und so kam`s dazu, dass ich mich für die Ausbildung zur Schreinerin beworben hab. Mit Erfolg, wie man sieht.
Noch immer ist der Frauenanteil bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Handwerk sehr gering. Auch bei uns in der Fertigung besteht dein Kollegenkreis ja hauptsächlich aus Männern. Wie kommst du damit klar? Und hast du generell mit Vorurteilen in so einer Männerdomäne zu kämpfen?
Anfangs war es ziemlich ungewohnt eine der wenigen Frauen hier zu sein. Und natürlich, da gibt es die ein oder anderen alt eingesessenen Handwerker die behaupten, Frauen haben nichts im Handwerk verloren. Darauf muss man einfach sachlich reagieren. Es macht dann auch echt immer Spaß sie vom Gegenteil zu überzeugen! Und glaubt mir, es ist ein richtig schönes Gefühl in die erstaunten Gesichter zu blicken, wenn sie letzten Endes sehen, dass auch Mädels wie ich handwerklich was drauf haben. Lieber unterschätzt als überschätzt.
Ganz anders ist es aber hier bei VEDDER. Ich wurde mit offenen Armen bereits in der Bewerbungsphase empfangen und so läuft es auch weiterhin. Manchmal sorgen sich meine männlichen Kollegen hier schon fast zu viel um mich – was natürlich lieb gemeint ist und wofür ich auch sehr dankbar bin. Aber Jungs, selbst ist die Frau – auch wir können Anpacken! 🙂
Hast Du zum Abschluss vielleicht noch einen Tipp für die Mädels da draußen, die eine Ausbildung zur Schreinerin in Erwägung ziehen?
Allein in den ersten 1 ½ Jahren hab ich richtig viel gelernt! Dieses Wissen kann ich nicht nur beruflich, sondern auch privat anwenden. Ich mein, wie cool ist es denn bitte, sich seinen eigenen Kleiderschrank, Schreibtisch und Co selbst zu designen und bauen zu können?!
Ich kann nur sagen: Macht Euer Hobby zum Beruf und lasst Euch nicht unterkriegen. Macht`s einfach wie ich!